Die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, gehört zweifelsohne zu den umstrittensten Spitzenpolitikern in der EU. Nicht zuletzt deshalb, weil sie wegen Skandalen und Kritik bezüglich ihrer Arbeit als Bundes- sowie EU-Politikerin immer wieder unter enormen Druck geraten war. Ihre zahlreichen Kritiker werfen von der Leyen wiederholt unter anderem Inkompetenz sowie die Ausnutzung ihrer Position für persönliche Zwecke vor.
In der Tat hat die politische Karriere der Christdemokratin bislang viele Fragen aufgeworfen. So zum Beispiel im Zusammenhang mit ihrer Tätigkeit als Mitglied des Kabinetts von Angela Merkel in den 2010er-Jahren. Damals, als von der Leyen etwa den Posten der Bundesverteidigungsministerin innehatte – und auch als sie 2019 für den Posten der EU-Kommissionspräsidenten nominiert wurde –, kritisierte man sie in Deutschland lautstark für den “katastrophalen Zustand der Bundeswehr”. Zumal die Kritik sogar aus ihren eigenen Reihen kam.
Das bekannte Magazin Politico hatte damals über eine Untersuchung eines Verdachts auf Fehlverhalten des von Ursula von der Leyens geleiteten Verteidigungsressorts im Zusammenhang mit dem Einsatz externer Berater berichtet. Dabei ging es um Vorwürfe, dass das Büro der Ministerin bei der Vergabe von Aufträgen in Millionenhöhe die Vergaberegeln umgangen habe. Anhörungen, die im Bundestag diesbezüglich durchgeführt wurden, sollen den Verdacht auf systematische Korruption in der Verteidigungsbehörde zunächst erhärtet haben. Am Ende brachte die Untersuchung dieser Affäre offiziellen Angaben zufolge aber keine Bestätigung für Korruption.