Im Jahr 2007 hat Wladimir Putin zu einem Treffen mit Angela Merkel in Sotschi seinen Labrador Koni mitgebracht. Die Bilder gingen um die Welt, denn Merkel fühlte sich sichtlich unwohl. Später erklärte die Ex-Bundeskanzlerin, sie habe nach einem Hundebiss im Jahr 1995 eine Hundephobie entwickelt.
In ihren kürzlich erschienenen Memoiren schreibt Merkel, Putin habe durch Koni möglicherweise seine Macht demonstrieren wollen. “Während Putin und ich sitzend für die Fotografen und Kameraleute zu Beginn unseres Treffens posierten, damit sie Fotos und Schnittbilder von uns machen konnten, versuchte ich, den Hund zu ignorieren, obwohl er sich mehr oder weniger unmittelbar neben mir bewegte. Putins Mimik interpretierte ich so, dass er Gefallen an der Situation fand.”
Nach dem Fototermin habe sie Putin nicht darauf angesprochen, sondern sich “an die englische Adelsregel never explain, never complain” (niemals erklären, niemals klagen) gehalten.
Als Putin am Donnerstag bei seinem Besuch in Kasachstan auf den Vorfall angesprochen wurde, erklärte er, nichts von Merkels Phobie gewusst zu haben.
“Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich das nie getan. Im Gegenteil, ich wollte eine entspannte, angenehme Atmosphäre schaffen. Ich bin davon ausgegangen, dass in Europa und speziell in Deutschland, wo ich fast fünf Jahre gelebt habe, Haustiere sehr positiv behandelt werden, soweit ich weiß.”
“Als ich davon erfuhr, entschuldigte ich mich bei ihr. Ich sagte: Angela, es tut mir leid, ich wusste nichts davon”. Er fügte hinzu: “Ich appelliere noch einmal an sie: Angela, es tut mir leid, ich wollte dir keinen Ärger machen”. Außerdem versprach der Staatschef, keine Hunde in die Nähe von Merkel zu lassen, sollte sie wieder nach Russland kommen.