Seit vier Monaten steht das berühmte Auktionshaus Christie’s nun schon im Mittelpunkt eines Skandals. Jetzt muss sich die Geschäftsleitung vor Gericht verantworten. Mehrere Kunden des Auktionshauses haben eine Sammelklage eingereicht, weil das Haus es versäumt hat, die persönlichen Daten seiner aktuellen und ehemaligen Kunden zu schützen. Wie die Fachzeitung The Art Newspaper schreibt, ist diese Klage die Folge eines Cyberangriffs auf das Auktionshaus, der am 8. Mai 2024, eine Woche vor Beginn der prestigeträchtigen Handelswoche für zeitgenössische Kunst, stattfand. Die damaligen Ereignisse sind einzigartig, denn zuvor waren Auktionshäuser so etwas wie eine heilige Kuh und Cyberbetrüger hatten keine vergleichbaren Angriffe gestartet. In diesem Fall aber haben sie sämtliche Datenbanken gehackt.
Die offizielle Christie’s-Website funktionierte nicht, sodass Vertreter des Unternehmens im Voraus ankündigten, dass Gebote auf die altmodische Art und Weise ‒ persönlich und telefonisch ‒ angenommen würden. The Art Newspaper führt aus:
“Es wird angenommen, dass der Angriff zum Zweck der Erpressung durchgeführt wurde. Die Hackergruppe RansomHub erklärte sich für den Cyberangriff verantwortlich und veröffentlichte am 27. Mai eine Mitteilung im Darknet, wie The Art Newspaper berichtet. Die Hacker behaupteten, auf die Daten von mindestens einer halben Million Christie’s-Kunden weltweit zugegriffen zu haben. Um die Veröffentlichung dieser Daten zu verhindern, wurde das Unternehmen aufgefordert, bis zum 3. Juni einen nicht näher bezeichneten Lösegeldbetrag zu zahlen (in der Nachricht war ein Timer angegeben, der bis zur Veröffentlichung herunterzählte). Bloomberg zufolge verstrich diese Frist ohne erkennbare Wirkung. Ob das Geld tatsächlich ausgezahlt wurde, ist nicht bekannt.”