Bei den Verhandlungen über einen Sozialplan für das vor der Schließung stehende Audi-Werk in Brüssel ist es zu Ausschreitungen gekommen. Etwa 150 Personen, einige davon vermummt, hätten sich Zugang zu den Verhandlungsräumen verschafft und Sitzungsteilnehmer daran gehindert, den Saal zu verlassen, teilte eine Audi-Sprecherin am Mittwoch mit.
Bei den Protesten seien auch Feuerwerkskörper gezündet worden, hieß es. Die Proteste seien gegen 17 Uhr von der Polizei aufgelöst worden. Dabei sei ein Gewerkschaftsmitglied leicht verletzt worden. Details nannte das Unternehmen nicht. Die Unternehmensleitung berate nach den aktuellen Ereignissen über das weitere Vorgehen. Die Arbeitnehmerverbände sollen im Anschluss über die Ergebnisse informiert werden.
Audi stellt die Fahrzeugproduktion in dem Werk Ende März 2025 ein. Dem Werk in der belgischen Hauptstadt droht damit die Schließung, nachdem die Suche nach einem Investor gescheitert war und auch keine Alternativen im Volkswagen-Konzern gefunden wurden. Derzeit verhandeln beide Seiten über einen Sozialplan für die ungefähr 3.000 Beschäftigten.
Anfang des Monats wurde bekannt, dass Audi plant, 15 Prozent der Stellen abzubauen. In Deutschland würde dies rund 4.500 Arbeitsplätze betreffen. Besonders im Bereich der Entwicklung wolle man Stellen kürzen. Infolgedessen riefen auch Gewerkschaften in Deutschland, darunter am Audi-Standort Ingolstadt, zu Warnstreiks auf.