Die USA sehen keine Notwendigkeit, ihre nukleare Abschreckungspolitik als Reaktion auf die Entscheidung Russlands, seine Nukleardoktrin zu aktualisieren, zu ändern. Dies sagte ein Vertreter des Nationalen Sicherheitsrates der Vereinigten Staaten gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Er wies darauf hin, dass die Entscheidung Russlands für Washington nicht überraschend gekommen sei. Ihm zufolge ist Moskaus Aktualisierung der Doktrin “eine Fortsetzung von Russlands unverantwortlicher Rhetorik, die wir in den letzten zwei Jahren erlebt haben.”
Der Kreml hatte bereits am 19. November eine aktualisierte russische Nukleardoktrin veröffentlicht. Darin wurde die Liste der Bedingungen für den Einsatz von Atomwaffen durch Russland erweitert. Statt vier gibt es nun fünf: Die neue Bedingung sieht den Einsatz vor, wenn “verlässliche Informationen über einen massiven Start” von “Mitteln des Luft- und Raumfahrtangriffs” vorliegen und wenn diese die Grenze der Russischen Föderation überschreiten.
Darüber hinaus änderte die Doktrin zwei zuvor bestehende Bedingungen: Nun ist der Einsatz von Atomwaffen bei Angriffen auf russische Militäreinheiten und/oder Einrichtungen außerhalb des russischen Hoheitsgebiets sowie im Falle einer konventionellen Aggression möglich, die nicht nur die Souveränität Russlands, sondern auch die von Weißrussland bedroht.