Die Evolutionsbiologin Carole Hooven hat den Fall “Imane Khelif” faktisch beendet. Sie schildert die Sache fachgerecht und unaufgeregt, wie bei Telepolis nachgelesen werden kann:
“Der Steroid-5α-Reduktase-Mangel ist eine Störung der Geschlechtsentwicklung (Difference of Sex Development, DSD), bei der das Enzym zur Umwandlung von Testosteron in Dihydrotestosteron (DHT) fehlt. DHT wird für die Entwicklung der männlichen äußeren Geschlechtsorgane benötigt.
Wenn DHT fehlt, entwickeln XY-Personen weiblich erscheinende Genitalien, was dazu führen kann, dass sie als Mädchen aufgezogen werden. Im Gegensatz zu Frauen (XX) durchlaufen Intersexuelle mit 5-ARD jedoch eine männliche Pubertät mit Zunahme der Muskelmasse und der Knochendichte, was zu Vorteilen bei Kraft und Schnelligkeit führt.
Hooven erklärt, dass es aus biologischer Sicht korrekt ist, Intersexuelle mit 5-ARD als männlich zu klassifizieren, da sie die körperlichen Vorteile einer männlichen Pubertät haben. Die Forderung, dass diese Athleten ihren Testosteronspiegel auf weibliche Werte senken müssen, um in der Frauenklasse starten zu können, sei daher gerechtfertigt.”
Doch der Fall ist nicht ausreichend für eine Fachdiskussion, es geht ausschließlich um die politische Dimension dahinter. Paul Ronzheimer, tapferer Bild-Kriegsreporter in der Ukraine, schrieb zu der Problematik auf X:
“Der Hass, der gegen Trans-Personen entfesselt wird in den sozialen Medien, muss das sein, was Homosexuelle vor 50 Jahren abbekommen haben. Sie hatten nur das Glück, dass es damals noch keine sozialen Medien gab. Erstaunlich, wie viele Schwule sich dennoch daran beteiligen.”
In Ronzheimers Statement zeigt sich, dass Schwule, die lange für ihre Rechte kämpfen mussten, jetzt ins Visier der Moralwächter geraten. Schützenswert ist nun eine andere Gruppe: die der Transmenschen. Bei denen handelt es sich nicht etwa um eine Laune der Natur, sondern um eine der menschlichen Fantasie. Doch sie wurde auserkoren, als besonders schützenswert erachtet zu werden, und so kam es dann auch.
Vordergründig ist der besondere Schutz von Transmenschen aus politischer Sicht eine gute Sache, weil er nichts kostet. Kindergartenplätze schaffen, Wohnungen bauen, das Gesundheitssystem auf Vordermann bringen – all das kostet Geld. Geld, das aber für andere Dinge, zum Beispiel den Krieg oder die Umsatzmaximierung globaler Unternehmen, ausgegeben wird. Dagegen ist es äußerst kostengünstig, sich eine Regenbogenfahne zu besorgen, diese mit breiter Brust irgendwo zu hissen und sich “Toleranz und Selbstbestimmung” auf die Brust zu pinseln.