Brasilien: Zwei iranische Kriegsschiffe zu Besuch in Rio de Janeiro
02.03.2023
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Trotz Druck der USA – Iranische Schiffe legen in Brasilien an
Bei seinem Besuch hatte der brasilianische Präsident Lula die Neutralität Brasiliens im Ukrainekrieg versichert und deutlich gemacht, dass sich Brasilien auch in Bezug auf die Beziehungen zwischen Washington und Peking an keinem Kalten Krieg beteiligen werde. Diese Haltung spiegelt die überwiegende außenpolitische Tendenz von lateinamerikanischen Regierungen wider. Insofern fügt sich der militärische Besuch aus Iran in das Souveränitätsverständnis der Region ein – obgleich man dort die USA natürlich möglichst nicht brüskieren möchte.
Die beiden iranischen Kriegsschiffe IRIS Makran und IRIS Dena kamen am 25. Februar in Rio de Janeiro an. Ursprünglich sollten sie bereits im Januar dort vor Anker gehen. Doch der in diesen Zeitraum geplante Besuch des Präsidenten Lula in den USA verzögerte das Vorhaben.
Die beiden Kriegsschiffehatten Iran im September 2022 verlassen und befinden sich auf einer Reise rund um die Welt. Nach Brasilien soll der Panamakanal die nächste Station sein. Damit will Iran offenbar zeigen, dass das Bemühen der USA, das Land im Nahen Osten zu isolieren, wenig erfolgreich ist. Die wachsenden Wirtschaftsbeziehungen zwischen Brasilien und Iran entwickeln sich produktiv. Sie könnten ein Beispiel für eine kommende multipolare Weltordnung werden.
Das Basisschiff IRIS Makran, ein 228 Meter langer ehemaliger Öltanker, ist das größte Schiff der iranischen Kriegsmarine. Es führt genug Treibstoff mit sich, um beide Schiffe während ihrer Kreuzfahrt damit zu versorgen. Zudem hat es eine Plattform für bis zu sieben Hubschrauber oder Drohnen und ist mit einer elektronischen Aufklärungskapazität ausgestattet. Die Fregatte IRIS Dena ist mit einer Bewaffnung ausgestattet, die Raketen verschiedener Typen, Torpedos, 3D-Radar und 76-mm-Kanonen umfasst. Beide Schiffe sind Teil der 86. Flotte der iranischen Marine.
Die Reaktion aus dem Norden des Doppelkontinents erfolgte umgehend. Am 3. Februar hatte das Amt für die Kontrolle ausländischer Vermögenswerte des Finanzministeriums der USA die Kriegsschiffe Makran und Dena als iranisches Eigentum in das Strafszenario einbezogen – kurz vor ihrer Präsenz in Südamerika.