Die Behörden der litauischen Hauptstadt Vilnius haben einen Verteidigungsplan für den Fall eines bewaffneten Konflikts ausgearbeitet. Das Konzept wurde am Dienstag von Bürgermeister Valdas Benkunskas präsentiert. Im Schwerpunkt stehen Evakuierungsmaßnahmen. Eine Räumung der Hauptstadt sollte auf sechs Routen über Straßen nach Westen und Süden erfolgen. Es sei geplant, eine Evakuierung in anderthalb Tagen zu vollenden. Alles hänge aber von verschiedenen Bedingungen ab, beispielsweise ob nach einem Kriegsausbruch die Brücken der Stadt intakt blieben. Damit alles in Betracht genommen werde, hätten die Behörden fünf Evakuierungsszenarien skizziert.
Benkunskas sprach außerdem über Schutzräume. Ihm zufolge könnten 50 Prozent der Einwohner in den bestehenden Schutzräumen Zuflucht finden. Das Ziel sei es, allen Einwohnern den Zugang zu sicheren Unterständen zu ermöglichen. Derzeit führten die Behörden Gespräche mit Eigentümern von Immobilien wie etwa Einkaufszentren und Bürogebäuden und überprüften Objekte mit unterirdischen Räumen, Kellern und Parkplätzen.