Die exakten Worte Nancy Faesers auf X lauteten am 16. Juli 2024:
“Ich habe heute das rechtsextremistische ‘Compact-Magazin’ verboten. Es agitiert auf unsägliche Weise gegen Jüdinnen und Juden, gegen Muslime und gegen unsere Demokratie. Unser Verbot ist ein harter Schlag gegen die rechtsextremistische Szene.”
“Ich” – das war das erste Wort des Tweets, und es sagt viel aus über Nancy Faeser. Völlig losgelöst von der Tatsache, dass ihre Begründung bis ins letzte Detail unsinnig und (theoretisch) unhaltbar ist, hat sie ein Verbot ausgesprochen, das verheerende Folgen haben kann. Ja, verheerend ist schon das Verbot isoliert betrachtet. Doch schlimmer kann sein, was danach kommt.
Denn es besteht die Gefahr, dass Faeser damit durchkommt. Schön und gut, dass sich Juristen und sogar eine Handvoll Journalisten kritisch gegenüber Faesers Entscheidung äußern. Doch trotz aller juristischen Details und der Differenzierung zwischen einem Verbot von Medien, Parteien und Vereinen kann die Kernbotschaft in diesem Fall nur lauten: Das Verbot ist zutiefst undemokratisch und somit auf ganzer Linie abzulehnen.