Die Klimakrise in Verbindung mit dem Verlust von Lebensräumen sowie der Umweltverschmutzung haben die biologische Vielfalt der Welt stark beeinträchtigt. So kommt eine Schätzung aus dem Jahr 2019 zu dem Schluss, dass eine Million Pflanzen- und Tierarten innerhalb der nächsten Jahrzehnte vom Aussterben bedroht sind – eine Verlustrate, die 1.000-mal höher ist als ursprünglich erwartet. Um das drohende Massenaussterben doch noch verhindern zu können, soll bis zum Jahr 2030 deshalb nun fast ein Drittel der Erde unter Naturschutz gestellt werden. Das ist das Ergebnis einer neuen Vereinbarung, die am Montag auf der UN-Biodiversitätskonferenz (COP15) in Montreal (Kanada) getroffen wurde.
Die Delegierten der an der Konferenz teilnehmenden rund 200 Staaten einigten sich demnach darauf, dass in den nächsten acht Jahren mindestens 30 Prozent der weltweiten Landflächen, Binnengewässer, Küstengebiete und Ozeane unter Schutz gestellt werden sollen. Besonderes Augenmerk soll dabei auf Gebiete gelegt werden, die als wichtig für die biologische Vielfalt gelten, darunter etwa die tropischen Regenwälder. Brian O’Donnell, Direktor der Naturschutzorganisation Campaign for Nature, hat die historische Abstimmung als Teilnehmer der Konferenz live vor Ort miterlebt. Über das vorläufige Ergebnis zeigt er sich sichtlich erfreut: “Nie zuvor gab es ein globales Schutzziel in dieser Größenordnung”, erklärte der Naturschützer anwesenden Reporten.
“Damit haben wir die Chance, die biologische Vielfalt vor dem Zusammenbruch zu bewahren. (…) Dank der Entscheidung befinden wir uns jetzt in einem Bereich, von dem Wissenschaftler glauben, dass er einen deutlichen Unterschied in der biologischen Vielfalt ausmachen kann.”