Erdoğan trotzt dpa-Vertreter: “Sie als Christ stört es nicht, wenn Kirchen zerbombt werden?”
18.11.2023
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Israel erwägt Invasion des südlichen Gazastreifens
Zu Beginn erklärte Scholz eine Einigkeit in der Sicht auf den russischen Militäreinsatz in der Ukraine, die – gerade vor dem Hintergrund der Friedensverhandlungen in Istanbul im März 2022 – in dieser Weise keinesfalls belegt ist, bedankte sich für die Vermittlung beim Getreidedeal und erklärte, er hoffe auf einen positiven Beschluss zum Beitritt Schwedens in die NATO.
Scholz betonte mehrfach, Israel habe “das völkerrechtlich verbriefte Recht, sich zu verteidigen”; “auch das Leid der palästinensischen Zivilbevölkerung bedrückt uns”.
Die Türkei habe beim Getreidedeal eine wichtige Vermittlerrolle gespielt. Bei den Beziehungen zwischen der Türkei und der EU seien “wir in den vergangenen Jahren hinter unserem Potenzial zurückgeblieben”. Das Flüchtlingsabkommen zwischen der EU und der Türkei solle verlängert werden.
Erdoğans Statement war weitaus konkreter und länger, und er äußerte sich deutlich zum Gazakrieg. Nachdem er sich für die Einladung durch Scholz bedankt und die gemeinsamen Themen wiederholt hatte, sagte er zum Gazastreifen:
“Wir sprechen von 13.000 Kindern, Frauen, alten Menschen, die getötet worden sind. Daneben gibt es schon fast keinen Ort mehr, den man Gazastreifen nennen kann, alles ist dem Erdboden gleichgemacht worden.”
Er betonte, dass die Waffen der Hamas nicht mit jenen Israels zu vergleichen seien. “Hat Israel Nuklearwaffen? Ja.”
Gotteshäuser und Krankenhäuser zu zerbomben komme weder in der Tora noch in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte vor. “Werden wir dort einfach nur schweigen?”
Die Türkei habe keinerlei Schuld abzutragen. Er habe sich persönlich auch immer gegen Antisemitismus gewandt. Erdoğan forderte eine humanitäre Waffenruhe.
“Wie kann die Türkei einen Beitrag leisten? Wie Deutschland? Und wie können wir diese Schritte gemeinsam tun, und sind wir dazu bereit oder nicht?”
Er habe Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gebeten, nach Israel zu reisen, um sich für eine humanitäre Waffenruhe einzusetzen. Die Türkei sei bereit, auch bei der Rettung der Geiseln der Hamas zu helfen, aber man müsse auch die Geiseln von palästinensischer Seite berücksichtigen. “In Israel gibt es das Mehrfache an Geiseln, die in Israel gefangen sind.”