Meinung
“Grassierender Todeskult” in Russland – Mainstream kommt ganz unten an
Es ist schon befremdlich, dass ohne jede wirkliche, inhaltlich überprüfbare Aussage jetzt Bücher angegriffen werden, die mehrere Jahre alt und teilweise derzeit gar nicht mehr zu haben sind. Auch wenn der Verlag Hoffmann und Campe (der auch einmal eine andere Rolle spielte, aber Heinrich Heine ist schon lange tot) inzwischen erklären ließ, er habe sich “aufgrund des vom ‘Spiegel ‘ und des ZDF veröffentlichten Berichts zu Hubert Seipel entschlossen, dessen Bücher nicht mehr zum Verkauf anzubieten”.
Seipels größte Sünde ist vermutlich, den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht dämonisiert zu haben. Aber mal abgesehen davon, dass die Nachfrage nach seinen Büchern jetzt sprunghaft steigen dürfte, weil die Glaubwürdigkeit von ZDF und Spiegel bei Weitem nicht mehr das ist, was sie einmal war, bleibt immer noch die Frage, was diese Kampagne zum jetzigen Zeitpunkt soll. Da bleibt, selbst bei gründlichem Nachdenken, neben psychischen Abgründen in den Reihen des beteiligten journalistischen Nachwuchses eigentlich nur ein einziges Motiv übrig. (Nun gut, auf US-Seite könnte noch der Wunsch eine Rolle spielen, Geschäfte von Zypern nach Delaware umzulenken.)
Das ganze Spektakel soll im Umkehrschluss die Vorstellung verstärken, sie – die vermeintlich aufklärerisch tätigen Journalisten – seien unbestechlich und lauter. Aufrichtig und ehrlich? Der Eindruck muss ganz unbedingt erweckt werden. Da sitzt der ganze Mainstream in einem Boot, denn schließlich geht es in der Bundeskasse gerade etwas knapper zu, und irgendwie muss der eigene Job gesichert werden. Es ist keine allzu überlegte Reaktion; eher solch eine wie, ganz laut “haltet den Dieb” zu rufen, wenn man fürchtet, mit den Fingern in fremden Taschen erwischt worden zu sein; es ist ein Zeichen der Verzweiflung, weil es schlicht zu viele Geschichten waren, bei denen man sich zum Büttel hat machen lassen.
So viele mögliche Opfer, denen man überhaupt noch vorhalten könnte, etwas anderes als die vorgegebenen NATO-Märchen zu schreiben oder zu filmen, gibt es nicht mehr im Umfeld des deutschen Mainstream. Da dürfte die Freude groß gewesen sein, etwas gefunden zu haben, woraus sich ein Schurkenstück stricken lässt, wenn auch unter Einsatz von ganz viel “könnte”, “dürfte” und “soll”, auch wenn die Summe, um die es dabei geht, im Vergleich zu den Beträgen, die beispielsweise gerade über die Ukraine in die Rüstungsindustrie und womöglich von dort noch weiter geschaufelt werden (Burisma?). Im Vergleich zu dem gigantischen Korruptionsmanöver Corona und den berüchtigten “ten percent for the big guy” wäre das wirklich schon fast keine Meldung mehr wert, ganz zu schweigen davon, dass die Kaste der Milliardäre solche Beträge der Portokasse entnimmt.
Egal, Geld ist schließlich nur dann schlecht, wenn es aus Russland stammt. US-Dollars sind gut, und zwar immer. Euros – gleich von wem, gleich wofür – sind es auch. Wer Putin zeigt, sollte dabei nie den Pferdefuß und die Hörner vergessen, und die Losung des Tages ist so simpel wie immer:
Glaube dem Mainstream. Glaube dem Mainstream. Glaube dem Mainstream.
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