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“Jagd auf Rüstungsbetriebe” – Ukraine meldet 158 russische Luftangriffe an einem Tag

Keine Chance für "Wunderwaffen" und "Rheinmetall" – Interessantes aus dem Gerassimow-Bericht


Analyse

Keine Chance für “Wunderwaffen” und “Rheinmetall” – Interessantes aus dem Gerassimow-Bericht

“Mächtiger kombinierter Schlag: MiG-31 feuerte ‘Kinshals’ ab, Dutzende von Raketen X-101 werden in Richtung Kiew getragen” – so lautete eine Mitteilung der Verwaltung der ukrainischen Hauptstadt. Später bestätigte Bürgermeister Witalij Klitschko die Explosionen in Kiew. Ihm zufolge wurde ein Lagerhaus im Kiewer Stadtteil Podol beschädigt. Nach Angaben russischer Militärbeobachter waren dort Drohnen gelagert. Insgesamt wurden 12 Einschläge in Kiew bestätigt. Viele Kiewer verbrachten den ganzen Vormittag in den Metrostationen, wo sie sich vor den Angriffen versteckten. Die Metrostation Lukjanowskaja wurde durch Trümmer von ukrainischen Flugabwehrraketen beschädigt. 

In Dnjepropetrowsk wurde das Einkaufszentrum “Appolo” in der Nähe der Maschinenbaufabrik “Juschmasch” zerstört. Der Einschlag traf den Lagerbereich. Es befanden sich keine Menschen im Gebäude, aber die Lagerhallen verbrannten. Nach Angaben russischer Medien könnten dort militärisch genutzte Produkte von “Juschmasch” gelagert werden. “Russland späht unsere Industrieobjekte erfolgreich aus”, erklärte der ukrainische Fachmann für Angriffsdrohnen und Branchenkenner Sergei Beskretnow in einem Interview. 

Es gab Berichte über einen Angriff in Mirgorod (Region Poltawa) und bestätigte Treffer auf einem Flugplatz, auf dem ukrainische Bomber stationiert sind. Es gibt Treffer auf einem Flugplatz in Pawlograd und im Gebiet Dnjepropetrowsk. Bestätigt wurden Angriffe auf die Stadt Smela in der Region Tscherkassy, wo sich ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt befindet, über den Züge mit militärischer Ausrüstung und Munition in den Osten des Landes geschickt werden.

In Charkow wurden 20 Treffer gemeldet. Nach Berichten des ukrainischen Telegramkanals Politik des Landes handelte es sich um Lagerhallen, ein Transport-Depot und weitere Infrastrukturobjekte. “Die Explosionen erfolgten um acht Uhr buchstäblich in einer Reihe, wie Feuerwerk am Silvesterabend” – berichteten Augenzeugen aus Charkow. Laut russischen Militärbeobachtern wurden auch die Akademie der Landstreitkräfte in Lwow, ein Gebäude des Raketen- und Raumfahrtunternehmens “Artem” in Kiew und ein Luftverteidigungsstützpunkt im Gebiet Kiew angegriffen. 

Es wurden auch viele Explosionen in Odessa gemeldet. Ein Hochhaus mitten im Wohngebiet wurde auf den unteren Etagen stark beschädigt – ukrainische Telegramkanäle zeigten die Folgen des Angriffs. Es handelte sich dabei jedoch wahrscheinlich nicht um einen Direkttreffer. Wie oft in der Vergangenheit könnte das Haus von den Resten einer abgeschossenen Rakete oder von einer fehlgeleiteten Luftabwehrrakete getroffen worden sein.

Ähnliche Treffer gab es auch in Kiew, als eine abgeschossene Rakete wie ein Meteorit in ein noch nicht fertig gestelltes Hochhaus einschlug. Laut dem Charakter der Explosion könnte es sich um ein nicht mit Sprengstoff beladenes Falschziel handeln. Der Moment wurde auf mehreren im Internet kursierten Videos festgehalten: 

Nach Angaben des ukrainischen Oberbefehlshabers Waleri Saluschny hat Russland an diesem Tag mindestens 158 Luftangriffsmittel gegen die Ukraine eingesetzt, wobei 114 von ihnen zerstört worden seien. 

“Nach vorläufigen Ergebnissen hat der Feind in dieser Nacht 158 Luftangriffsmittel gegen die Ukraine eingesetzt: Raketen verschiedener Typen und Kampfdrohnen. Durch Kräfte und Mittel der Luftwaffe, in Zusammenarbeit mit Einheiten der ukrainischen Verteidigungskräfte zerstört: 27 Schlag “Shahed-136/131 (Kampfdrohne “Geran” – Anm. der Red.)”, 87 Marschflugkörper X-101/X-555/X-55″, – schrieb er auf Telegram. 

Laut Saluschny habe Russland zunächst traditionell Geran-Drohnen aus der nördlichen und südöstlichen Richtung geschickt, um sich dann in Richtung Westen zu bewegen. Insgesamt würden 36 Angriffsdrohnen vom Typ Shahed-136/131 registriert. Insgesamt 18 Flugzeuge hätten ab sechs Uhr mindestens 90 luftgestützte Marschflugkörper X-101/X-555/X-55 abgefeuert. Auch meldete er Angriffe mit Luftabwehrraketen S-300/S-400 und ballistischen Iskander-M-Raketen, fünf Hyperschallraketen Kh-47M2 Kinshal seien aus der Region Astrachan abfeuert worden.

Keine Munition mehr – Schlechte Nachrichten für die Ukraine aus Brüssel

“Jagd auf Rüstungsbetriebe” nannte  das ukrainische Nachrichtenportal “Strana” den massiven russischen Schlag. Dies sei vorhersehbare russische Strategie angesichts der Tatsache, dass die Ukraine ihre Absicht bekundet hat, die militärische Produktion auf ihrem Territorium auszubauen und die Produktion von Drohnen und Munition sowie die Reparaturkapazität für gepanzerte Fahrzeuge zu erhöhen. Dies sei jedoch nicht der massivste Schlag Russlands bislang gewesen, so wurden im Oktober mehr als 200 Angriffe an einem Tag gemeldet. Damals galten die Schläge jedoch hauptsächlich ukrainischer Energie-Infrastruktur. 

In Zusammenhang mit den Angriffen meldete die ukrainische Polizei mehr als 20 Tote und über 80 Verletzte, die Such- und Rettungsarbeiten dauern noch an. Nach Meinung einiger russischer Militärbeobachter handelte es sich um eine Vergeltungsaktion Russlands für die Zerstörung eines russischen Kriegsschiffes mit einer Storm-Shadow-Rakete im Krim-Hafen Feodossija am 26. Dezember.

Das russische Verteidigungsministerium ist sehr spärlich mit seinen Kommentaren und bewertet auch diese Luftangriffe als eine routinierte Aktion zum Zweck der Ausschaltung des ukrainischen Militärpotenzials. Das russische Verteidigungsministerium meldete im Zeitraum vom 23. bis 29. Dezember 50 Gruppen- und einen Massivschlag mit Hochpräzisionswaffen und Angriffsdrohnen auf Objekte der Militärindustrie, Flughäfen, Munitionslager und Versammlungsorte des ukrainischen Militärs. 

Quelle

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