Nur wenige Tage nach dem Amtsantritt als 47. Präsident der USA hat Donald Trump seinen eigenen “Krieg und Frieden” geschrieben – ein Dutzend eilig verfasster Zeilen über den Zweiten Weltkrieg, über die Ukraine und über die Wahl, vor die er Russland stellen will.
Dieses Manifest beginnt mit vielversprechenden Worten: “Ich habe nicht vor, Russland zu schaden. Ich liebe das russische Volk und hatte immer ein gutes Verhältnis zu Präsident Putin.” Insgesamt kann diese Erklärung von Trump nicht als offen russophob angesehen werden.
Hätten Kaja Kallas, Ursula von der Leyen oder Andrzej Duda, dessen Großvater während des Zweiten Weltkriegs in einer ukrainischen Schutzmannschaft in Weißrussland gedient hat, ihren eigenen “Krieg und Frieden” geschrieben, wäre in ihren Aufsätzen über Russland jedes Wort mit Gift getränkt.
Dennoch wird Trumps Schreiben zu einer kalten Dusche für all jene in Russland, die an Trump während seiner ersten Amtszeit geglaubt hatten und bitter enttäuscht wurden, doch heute wieder bereit sind, das Vergangene zu vergessen und Trump 2.0 eine Chance zu geben.