Quelle: AP © Julia Demaree Nikhinson Donald Trump
Seit Tagen redet Davos über kaum etwas anderes als Donald Trump. Heute spricht der frisch vereidigte US-Präsident selbst zu den Topmanagern und Politikgrößen beim Weltwirtschaftsforum. Am späten Nachmittag wird Trump live zugeschaltet für eine Rede und ein Gespräch mit WEF-Präsident Borge Brende. Es ist auch nicht Trumps erster Auftritt in Davos: Schon 2018 und 2020, während seiner ersten Präsidentschaft, nahm er an dem prestigeträchtigen Treffen im Schweizer Wintersportort teil.
Nach Trumps Amtseinführung: EU-Chefin kündigt Ära des Wettbewerbs an
Er ist kein “Davos Man”, wie Politikwissenschaftler Samuel Huntington einmal genau die politische Elite nannte, die beim WEF die “Vorteile” einer integrierten Weltwirtschaft predigt. Trumps “America first”-Einstellung ist so ziemlich das Gegenteil.
Besonders werden viele Topmanager in Davos darauf hören, was der US-Präsident zu den von ihm angekündigten Zöllen auf Importe aus Ländern wie China, Mexiko, Kanada, aber auch der EU sagt. Oder zu seinen Ambitionen mit der KI-Branche, die beim Weltwirtschaftsforum ihre große Bühne hat.
Der US-Präsident hatte der Europäischen Union zuletzt erneut mit Zöllen auf in die Vereinigten Staaten eingeführte Produkte gedroht. “Sie behandeln uns sehr, sehr schlecht. Also werden sie mit Zöllen rechnen müssen” , sagte Trump bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus. Zölle seien der einzige Weg, um Fairness zu erreichen und sich zu revanchieren.
Der neue US-Präsident Donald Trump dominiert laut Vize-Kanzler Robert Habeck alle Gespräche beim Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Antwort sei klar: “Europa muss stärker sein.” Die EU sei zu langsam, zu kompliziert, habe zu zersplitterte Finanzmärkte und auch zu wenig Wirtschaftswachstum, so der Grünen-Politiker.
Es gibt weltweit Befürchtungen, Trump könnte durch eine Abschottung der US-Wirtschaft und Einführung hoher Abgaben für Importe massive Turbulenzen im Welthandel auslösen. Sorgen bereitet Beobachtern dabei insbesondere seine aggressive Haltung gegenüber China. In Richtung der Volksrepublik sagte der Republikaner kürzlich: “Wir denken über Zölle von 10 Prozent gegenüber China nach, weil sie Fentanyl nach Mexiko und Kanada schicken.” Fentanyl ist eine synthetische Droge, die in den USA jedes Jahr Tausende Todesopfer fordert.
Quelle