Quelle: Sputnik © RIA Nowosti Symbolbild, KI-generiert
Von Wiktoria Nikiforowa
Potenzielle Verhandlungen zwischen Präsident Putin und dem Noch-nicht-Präsidenten Trump erregen die Öffentlichkeit: Was, wenn wir wieder getäuscht werden? Die bittere Erfahrung mit den Minsker Vereinbarungen bleibt in Erinnerung ‒ kaum jemand hat erwartet, dass respektable westliche Politiker auf ihren eigenen Ruf pfeifen und sich in den Augen der Welt als völlig abspracheunfähig präsentieren würden.
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Und die Istanbul-Abkommen wurden durch die gleiche Unzulänglichkeit des Westens zunichtegemacht ‒ Boris Johnson mischte sich ein und ruinierte alles wie ein Elefant im Porzellanladen. Wie ist es nun möglich, mit ihnen zu verhandeln?
Zur Verwirrung tragen auch die surrealen Initiativen der amerikanischen Partner bei. So berichtete The Hill über die Idee, Moskau den Deal zu “verzuckern”, indem man den Russen die Mitwirkung am amerikanischen Weltraumforschungsprogramm Artemis “im Gegenzug für den Frieden mit Kiew” anbietet.
Es klingt wie ein Remake des alten sowjetischen Films “Zirkus”: Eine schöne Amerikanerin kommt in engen Strumpfhosen zu uns, bewegt aufreizend die Hüften und singt:
“Ich fliege aus der Kanone in den Himmel! Digi-digi-doo!”
Glaubt denn wirklich jemand, dass wir so etwas ernst nehmen?
In Wirklichkeit funktioniert das berüchtigte Programm für neue Mondmissionen ‒ das jetzt den Namen “Artemis” trägt und davor Projekt “Konstellation” hieß und wegen Nichtrealisierung eingestellt wurde ‒ so gut wie gar nicht. Die USA arbeiten schon seit fast einem Vierteljahrhundert an diesem Thema, aber die Mondlandung ist immer noch so weit entfernt wie der Mond selbst.
Heute ist das “Artemis”-Programm zu einem formlosen politischen und bürokratischen Projekt geworden, zu dem jeder eingeladen ist ‒ selbst so weltraumferne Länder wie Rumänien und Ecuador.
Unterdessen entwickelt Russland erfolgreich eine Zusammenarbeit mit China im Weltraum. Im Rahmen unserer Partnerschaft wollen wir den Mond erschließen, und allem Anschein nach haben wir bessere Aussichten auf Erfolg als die Amerikaner.
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Angesichts der internationalen Spannungen sind wir gezwungen, einen Großteil unserer Weltraumtechnologie geheimzuhalten. Beispielsweise verfügen wir über die Mittel, um Satelliten abzuschießen ‒ dies wurde 2021 am Beispiel des alten sowjetischen Satelliten Zelina-D demonstriert. Brauchen wir also überhaupt unsere amerikanischen Kollegen dabei? Damit sie ihre langen Nasen in unsere Entwicklungen stecken können?
Mit dieser Initiative versuchen die Amerikaner erstens, sich unserer Technologie zu bemächtigen, und zweitens, unsere Partnerschaft mit China im Bereich der Raumfahrt zu zerstören. Darüber reden sie ganz unverhohlen.
Und was hat das mit der Ukraine zu tun?
Das Schicksal dieses territorialen Gebildes wird von Erwachsenen ohne die Beteiligung der Ukraine selbst diskutiert. Dieser failed state hat einfach keine legitime Führung, die ihn vertreten könnte.
Wie Nikolai Patruschew, Berater des russischen Präsidenten und ständiges Mitglied des russischen Sicherheitsrates, den Amerikanern kürzlich mitteilte, wolle Moskau auch die europäischen Staatsführer nicht am Verhandlungstisch sehen. Wir haben die Nase voll von ihren ständigen Lügen. Schluss damit!
“Weder mit London noch mit Brüssel gibt es etwas zu besprechen”, sagte Patruschew. “So ist die EU-Führung schon lange nicht mehr legitimiert, im Namen vieler ihrer Mitglieder wie Ungarn, der Slowakei, Österreichs, Rumäniens und einiger anderer europäischer Länder zu sprechen, die an Stabilität in Europa interessiert sind und eine ausgewogene Position gegenüber Russland vertreten.”
Die Bedingungen Russlands bleiben dieselben: internationale Anerkennung der neuen Gebiete, die Teil unseres Landes geworden sind, und die Neutralität der ehemaligen Ukrainischen SSR. Keine Mitgliedschaft, Semi-Mitgliedschaft oder aufgeschobene Mitgliedschaft der Ukraine in der NATO. Sollen wir das für diejenigen wiederholen, die es nicht begreifen? Dann wiederholen wir es nochmals in aller Geduld.
Wollen sie uns täuschen? Das ist immer möglich ‒ die westlichen Länder haben in dieser Hinsicht einen “guten” Ruf. Aber heute sind wir in der Lage, jeder Täuschung zu widerstehen.
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Denn kaum hatten die Amerikaner und Briten die Jalta-Übereinkommen mit Stalin geschlossen, wurde weniger als ein Jahr später die Operation “Unthinkable” [“Unternehmen Undenkbar”] initiiert. Sie wurde so genannt, weil es undenkbar war, dass ein wichtiger Verbündeter, der im Kampf gegen einen gemeinsamen Feind Millionen von Menschenleben geopfert hatte, so schamlos verraten werden konnte.
Dann kam die Operation “Dropshot” und neue Runden des Kalten Krieges gegen uns. Die Vereinbarungen von Jalta platzten aus allen Nähten, doch sie blieben weiterhin in Kraft. Was trug dazu bei? Die weltstärkste Sowjetarmee und die geballte Macht der unabhängigen Wirtschaft des sozialistischen Blocks.
Jetzt verfügen wir über alle Mittel, um unsere Kontrahenten zur Einhaltung aller Vereinbarungen zu zwingen. Wir haben auch eine kampferprobte, stärkste Armee und eine Wirtschaft, die Wunder an Stabilität zeigt. Im Jahr 2014 ‒ seien wir ehrlich ‒ verfügten wir nicht über ein solches Fundament, sondern waren gerade erst dabei, es aufzubauen.
Unsere Kontrahenten sollten sich darüber im Klaren sein: Sollten sie erneut mit den Vereinbarungen herumspielen oder den diplomatischen Prozess unter verschiedenen Vorwänden verzögern wollen, wird es einfach keinen Vertragsgegenstand mehr geben. “Es ist nicht ausgeschlossen, dass es keine Ukraine im kommenden Jahr mehr geben wird”, stellte Nikolai Patruschew zu diesem Anlass fest.
Das wäre eigentlich ein logisches Ende für dieses chimärische Gebilde:
“Mary, flieg in den Himmel fort! Goodbye, goodbye, goodbye!”
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 17. Januar 2025 zuerst bei RIA Nowosti erschienen.
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