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Krise in den Beziehungen zu Aserbaidschan spitzt sich zu: Russisches Haus in Baku schließt

Krise in den Beziehungen zu Aserbaidschan spitzt sich zu: Russisches Haus in Baku schließt

Quelle: Sputnik Eingang zum Russischen Haus in Baku (Symbolbild).

Die Vertretung der russischen Föderalen Agentur Rossotrudnitschestwo in Aserbaidschan stellt ihre Tätigkeit ein. Das teilte am Dienstag der Pressedienst des Russischen Hauses in Baku mit. Dies geschehe aufgrund einer entsprechenden Auflage des aserbaidschanischen Außenministeriums. Wie aserbaidschanische Medien berichteten, sei bereits das Schild am Eingang des russischen Informations- und Kulturzentrums entfernt worden. 

Krise in den Beziehungen zu Aserbaidschan spitzt sich zu: Russisches Haus in Baku schließt

Krise in den Beziehungen zu Aserbaidschan spitzt sich zu: Russisches Haus in Baku schließt

Frankreich friert Konten des Russischen Hauses ein

Baku übermittelte Moskau am 3. Februar eine Mitteilung über die Beendigung der Tätigkeit des Russischen Hauses. Das aserbaidschanische Außenministerium erklärte, das Zentrum sei nicht als juristische Person registriert und verstoße “ernsthaft gegen die Gesetzgebung” des Landes. Später erklärte der Leiter von Rossotrudnitschestwo, Jewgeni Primakow, dass der Eigentümer des Gebäudes, in dem sich das Russische Haus befindet, den Mietvertrag wegen “Verkauf des Gebäudes” gekündigt habe. 

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, erklärte nach der Schließung des Büros von Rossotrudnitschestwo am Dienstag, dass Moskau bereit sei, “die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Registrierung abzuschließen”, und äußerte die Hoffnung auf eine positive Lösung der Angelegenheit. 

Die diplomatische Krise zwischen den beiden Ländern scheint jedoch nicht mehr aufzuhalten zu sein, denn der wahre Grund für die Schließung der russischen Einrichtung liegt offenbar in der neuen außenpolitischen Ausrichtung Aserbaidschans. Das rohstoffreiche Land im Südkaukasus begreift sich nach Einschätzung der Experten zunehmend als neues regionales Machtzentrum und geht deswegen auf Distanz zu Moskau.

Das Russische Haus ist seit 1997 in Baku vertreten und die Lücken in der aserbaidschanischen Gesetzgebung, die in der Tat eine juristisch korrekte Registrierung unmöglich machten, haben seine Tätigkeit bisher nicht behindert. Jetzt sollen mit der Schließung des Russischen Hauses “nationale Interessen Aserbaidschans verteidigt werden”.

So lautet die Aussage aus aserbaidschanischen diplomatischen Kreisen, die in einem Artikel des Nachrichtenportals Report zitiert wurde. Regierungsbeamte in Baku, die anonym bleiben wollen, warfen Russland vor, unter dem Deckmantel des Russischen Hauses nachrichtendienstliche Aktivitäten zu betreiben. “Unser Land benötigt keine Hilfe von außen”, sagte die Quelle der Zeitung. 

Krise in den Beziehungen zu Aserbaidschan spitzt sich zu: Russisches Haus in Baku schließt

Krise in den Beziehungen zu Aserbaidschan spitzt sich zu: Russisches Haus in Baku schließt

Experte: Russland hat keine Proben von Fremdkörpern aus abgestürztem AZAL-Flugzeug erhalten

Zuvor hat der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew Russland des Abschusses des Passagierflugzeuges der aserbaidschanischen Fluggesellschaft AZAL bei Grosny im Süden Russlands beschuldigt. Bei dem Absturz der umgeleiteten Maschine am 25. Dezember verloren 38 Personen das Leben, die meisten von ihnen waren aserbaidschanische Bürger. Auch warf Alijew Russland angebliche Vertuschung bei der Ursachenforschung vor. Russland hat die Kritik stets zurückgewiesen und wies auf laufende Ermittlungen hin – RT DE berichtete. 

Außer Akteuren im Ausland nutze der Konflikt niemanden, meint der Leiter des Russischen Hauses Irek Zinnurow. Irgendeine dritte Partei sitze am Rand und reibe sich zufrieden die Hände über dessen Schließung in Baku, erklärte er gegenüber RT. 

“Diese Geschichte ist sowohl für die aserbaidschanische als auch für die russische Seite traurig … diese dritte Partei nutzt diesen Moment aus und versucht, so viel Pulver wie möglich in das Feuer zu gießen.”

Zinnurow wies darauf hin, dass das Russische Haus in Baku in den vier Jahren seiner Arbeit viele Veranstaltungen durchgeführt hat: Ausstellungen, Olympiaden, Konzerte. Sie waren sowohl russischen als auch aserbaidschanischen Persönlichkeiten gewidmet. 

In Russland häufen sich die Stimmen nach den zahlreichen unfreundlichen Gesten, Vergeltungsmaßnahmen gegen Aserbaidschan oder aserbaidschanischen Geschäftsleuten zu ergreifen, die in Russland tätig sind. Aber noch versucht die russische Diplomatie mäßigend zu reagieren und setzt auf ein mögliches Treffen zwischen den Präsidenten der beiden Länder.  

Quelle

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