Caritas-Bericht: Jedes dritte Kind ist durch die Corona-Krise psychisch auffällig geworden
Paus stellte fest, dass die Kinder in der Corona-Krise bereits erheblich gelitten haben – “oft weniger am Virus selbst als an den Folgen der Eindämmungsmaßnahmen”. Jene Kinder, die am meisten von frühkindlicher Bildung und Förderung hätten profitieren können, litten der Studie zufolge besonders schwer an den Folgen der Corona-Maßnahmen. Den Untersuchungen zufolge haben insbesondere Kinder aus sozial benachteiligten Familien im Vergleich zu der Zeit vor Corona jetzt einen fast doppelt so hohen Förderbedarf im Bereich der Sprache, der Motorik und ihrer sozialen und emotionalen Entwicklung.
“In Zukunft muss das Kindeswohl unbedingt an oberster Stelle stehen”, sagte Paus.
Die von beiden Ministerien finanzierte und vom Deutschen Jugendinstitut und dem Robert Koch-Institut durchgeführte Studie lief vom Sommer 2020 bis zum Juni dieses Jahres. In der Studie wurden die Auswirkungen von COVID-19 und der Corona-Maßnahmen auf die Kindertagesbetreuung sowie die Kinder und ihre Familien aus verschiedenen Blickwinkeln untersucht. Ermittelt wurde, wie oft Kinder im Kita-Alter an Corona erkrankten, wie empfänglich sie für das Virus und wie schwer die Krankheitsverläufe sind.
Den Untersuchungen zufolge folgten die festgestellten Testzahlen eher denen der Gesamtgesellschaft als umgekehrt. Die Inzidenz blieb durchgängig unterhalb der Inzidenz älterer Kinder und Jugendlicher. Lauterbach stellte daraufhin fest:
“Kitas waren keine Infektionsherde.”
Dem Gesundheitsminister zufolge waren die Übertragungsraten in Kitas im Vergleich zu den Familien deutlich unterdurchschnittlich. Kinder im Kita-Alter zeigten bei einem positiven Test auch meist nur wenige oder gar keine Symptome. Lauterbach stellte jedoch klar, er halte nichts von Schuldzuweisungen. Bundesregierung und Länder hätten das damals gemeinsam beschlossen. Jetzt sei man mit neuen Erkenntnissen zu dem Schluss gekommen, dass es nicht nötig gewesen wäre. Man müsse nun “nach vorne denken”.