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Leipzig: Polizei warnt vor Sprengsätzen in unbekannten Gegenständen

Leipzig: Polizei warnt vor Sprengsätzen in unbekannten Gegenständen

Quelle: Gettyimages.ru © Allan BaxterBlick auf Leipzig

Nachdem am Donnerstag ein 40-jähriger Mann durch die Explosion eines Sprengsatzes auf einem Kinderspielplatz in Leipzig schwer verletzt wurde, warnt die sächsische Polizei davor, im Freien aufgefundene Gegenstände zu berühren: Darin könnten Sprengsätze versteckt sein.

In einer am Freitag veröffentlichten Mitteilung für die Öffentlichkeit heißt es ausdrücklich:

“Berühren Sie keine Gegenstände, deren Inhalt oder Herkunft Ihnen unbekannt ist! Illegale Pyrotechnik und selbst hergestellte Sprengsätze stellen eine erhebliche Gefahr für Leib und Leben dar. Unbekannte Gegenstände könnten explosive Substanzen enthalten, die bei Berührung oder Erschütterung detonieren können.”

Insbesondere kurz nach dem Jahreswechsel bestehe die Gefahr, dass Reste pyrotechnischer Gegenstände im Stadtgebiet herumliegen könnten, hieß es in einer Mitteilung. Deshalb sollten Passanten keine Gegenstände, deren Inhalt oder Herkunft sie nicht kennen, berühren. Stattdessen sollte die Feuerwehr oder die Polizei unter den Notrufnummern 110 oder 112 alarmiert und Abstand gehalten werden.

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Über die Hintergründe macht die Polizei keine Angaben. Sicherheitsexperten schließen nicht aus, dass die Sprengsätze von unbekannten Tätern bewusst abgelegt werden, um den Tod von Menschen und schwere Verletzungen zu verursachen. Den dazu eigentlich passenden Begriff “Terrorverdacht” vermeidet die lokale Presse indes.

Der Vorfall mit dem 40-Jährigen hatte sich am frühen Donnerstagnachmittag in einer Parkanlage im Stadtteil Stötteritz ereignet. Der Mann habe, so eine Polizeisprecherin, auf einer Tischtennisplatte einen wie eine Christbaumkugel aussehenden Gegenstand gefunden und in die Mülltonne entsorgen wollen, als der darin versteckte Sprengsatz detonierte. Die linke Hand des Mannes sei “fast” abgerissen worden, er musste notoperiert werden, die Operation habe elf Stunden gedauert. Die Hand konnte gerettet werden.

Die Polizei ermittelt noch, ob der Sprengsatz absichtlich abgelegt wurde, zu möglichen Tätern macht die Behörde keine Angaben.

Schon im Jahr 2021 hatte sich eine Anschlagsserie mit ähnlichen Vorfällen in der sächsischen Großstadt ereignet. Zwischen Juni und September 2021 hatte ein damals 34-jähriger Web-Entwickler selbst hergestellte Sprengkörper in Leipzig abgelegt, unter anderem in einem Altkleidercontainer, an einem Fußweg sowie in der Nähe einer Grundschule. Zwei Passanten waren beim Berühren der Pakete verletzt worden. In der Wohnung des Täters hatte die Polizei damals mehr als 40 weitere Sprengkörper gefunden. Das Landgericht verurteilte ihn später wegen mehrfachen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion sowie gefährlicher Körperverletzung zu fünfeinhalb Jahren Haft.

Kurz vor dem Jahreswechsel haben Unbekannte auf einer Baustelle im Südwesten Leipzigs eine Sprengstoffexplosion herbeigeführt, die Sachschaden anrichtete, aber zum Glück niemanden verletzte. Ermittlungen der Polizei zu diesem Fall brachten bislang keine Ergebnisse.

Quelle

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