Die Mongolei sei bei der Energieversorgung von ihren Nachbarn abhängig und verfolge eine Politik der Neutralität, sagte ein Regierungssprecher. Damit reagierte dieser auf Forderungen, den russischen Präsidenten Wladimir Putin aufgrund eines Haftbefehls wegen “Kriegsverbrechen” festzunehmen. Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH), die Ukraine und die EU hatten Ulaanbaatar aufgefordert, den russischen Staatschef unter Berufung auf einen Haftbefehl aus dem Jahr 2023 wegen “gewaltsamer Deportationen” ukrainischer Kinder festzunehmen. Obwohl die Mongolei dem IStGH beigetreten ist, ist sie dieser Aufforderung nicht nachgekommen.
Dazu erklärte ein mongolischer Regierungssprecher am Dienstag per E-Mail gegenüber Politico EU:
“Die Mongolei importiert 95 Prozent ihrer Erdölprodukte und über 20 Prozent der Elektrizität aus unserer unmittelbaren Nachbarschaft. In der Vergangenheit waren die Lieferungen aus technischen Gründen unterbrochen. Diese Versorgung ist für unsere Existenz und die unseres Volkes von entscheidender Bedeutung.”
“Die Mongolei hat in all ihren diplomatischen Beziehungen stets eine Politik der Neutralität verfolgt, wie unsere bisherigen Stellungnahmen zeigen”, so der Sprecher weiter.