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Niederösterreich zu Katastrophengebiet erklärt

Niederösterreich zu Katastrophengebiet erklärt

Quelle: Gettyimages.ru Symbolbild: Autos bei starkem Regen am 15. September 2024, Wien, Österreich

Das österreichische Bundesland Niederösterreich ist aufgrund der Hochwasserlage zum Katastrophengebiet erklärt worden, wie die niederösterreichische Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner von der Österreichischen Volkspartei ÖVP auf einer Pressekonferenz am Sonntagvormittag in Sank-Pölten mitteilte.

“Die Lage spitzt sich aufgrund der massiven Regenfälle im gesamten Land weiter zu”, sagte Mikl-Leitner auf der Pressekonferenz, die via Livestream verfolgt werden konnte.

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“Wir haben es mit einer noch nie da gewesenen Extremsituation zu tun”, fügte die Landeshauptfrau hinzu. 

Laut der österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) werden in den nächsten Stunden weitere 60 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Die Anstalt geht von weiteren Überflutungen im ganzen Land aus.

Mikl-Leitner bestätigte auf der Pressekonferenz, dass bei einem Hochwassereinsatz in Niederösterreich ein Feuerwehrmann zu Tode gekommen ist. “Wir trauern zutiefst mit dessen Familie”, so die  Landeshauptfrau. Nähere Details zu dem Unglücksfall nannte sie nicht.

“Wir erleben in Niederösterreich schwere, dramatische Stunden. Für viele werden es wohl die schwersten Stunden in ihrem Leben sein”, so Mikl-Leitner weiter.

In Österreich steigen seit Freitag die Pegel mehrerer Flüsse dramatisch an. Besonders extrem ist die Situation in Niederösterreich. Zahlreiche Bäche sind nach anhaltendem Dauerregen bereits über die Ufer getreten, wie lokale Behörden mitteilten.

In einigen Gemeinden in Niederösterreich nördlich der Hauptstadt Wien musste die Feuerwehr in der Nacht von Freitag auf Samstag vom Wasser eingeschlossene Menschen aus ihren Häusern retten. Die Feuerwehr teilte mit, dass sie teils mit Schlauchbooten unterwegs sei.

Menschen, die in flussnahen Straßen wohnen, wurden in mehreren Gemeinden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen. Die Einstufung Niederösterreichs zum Katastrophengebiet gibt den Behörden erweiterte Befugnisse, um etwa Evakuierungen anzuordnen. In Wien wurde der Betrieb zweier U-Bahn-Linien vorsichtshalber teilweise eingestellt.


Meinung

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Prekär ist die Lage vor allem im Gebiet der Flüsse Kamp und Krems, die in die Donau fließen. Der österreichische Energieversorger EVN erklärte, dass der schon fast randvoll gefüllte Stausee Ottenstein am Kamp im Laufe des Tages überlaufen könnte. Das würde den Unterlauf des Flusses noch einmal deutlich anschwellen lassen, so EVN. 

Auch in Polen ist ein erstes Todesopfer zu verzeichnen. Nach Angaben eines Sprechers der örtlichen Polizei handelt es sich bei dem Toten um einen Mann, der in dem Dorf Krosnovice unweit von Klodzko ums Leben gekommen ist. Die Polizei erklärte, dass sie ihn nicht bergen könne, da der Ort überflutet sei.

Die niederschlesische Kleinstadt Klodzko mit 26.000 Einwohnern liegt etwa hundert Kilometer südlich von Breslau (Wroclaw) an der Glatzer Neiße, einem Nebenfluss der Oder. Dort hat sich die Situation in der Nacht zugespitzt. Am Morgen betrug der Wasserstand der Glatzer Neiße 6,65 Meter. Üblich sei ein durchschnittlicher Wasserstand von einem Meter, sagte ein Sprecher der örtlichen Feuerwehr gegenüber lokalen Medien.

Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk wiederholte seinen Appell an die Bevölkerung, die Evakuierungsaufrufe der Behörden ernst zu nehmen und sich rechtzeitig in Sicherheit zu bringen.

“Die Situation ist an vielen Orten dramatisch”, so Tusk.

Die polnische Eisenbahn PKP hat wegen der Überschwemmungen die Zugverbindungen mit dem Nachbarland Tschechien eingestellt. Intercitys, die aus Tschechien kommend nach Polen fahren sollten, fielen bis auf weiteres aus, teilte der staatliche Konzern auf X mit.

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Züge, die aus Polen nach Tschechien fahren sollten, enden an der jeweils letzten Station vor der Grenze. Zudem ist nach den starken Regenfällen im Südwesten Polens, im niederschlesischen Stronie, ein Staudamm gebrochen.

Neben Polen kam es auch in Tschechien zu Hochwasser und Überschwemmungen. Mindestens vier Menschen gelten weiter als vermisst, wie lokale Medien berichteten.

In Opava und anderen Städten im Grenzgebiet zu Polen mussten Tausende Menschen aus ihren Wohnungen in Sicherheit gebracht werden. Ganze Siedlungen stehen unter Wasser. Eine Schlammlawine schnitt den Gebirgsort Mala Upa von der Außenwelt ab.

Im Südwesten Tschechiens lief die Talsperre Husinec unterhalb des Böhmerwalds wegen des Hochwassers über. An der Elbe in Litomerice wurde die höchste Hochwasser-Alarmstufe erreicht. Landesweit sind mehr als 250.000 Haushalte ohne Strom. Wegen der aufgeweichten Böden waren zahlreiche Bäume auf Leitungen gestürzt.

Auch im Osten Rumäniens traten nach heftigen Regenfällen Flüsse über die Ufer. In den Landkreisen Galati und Vaslui seien mindestens vier Menschen ums Leben gekommen, teilte die lokale Katastrophenhilfe mit. In der am schlimmsten betroffenen Region des Landes seien zudem etwa 5.000 Häuser beschädigt worden.

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