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Online-Aufruf: “Deutschland raus aus der NATO!” – Kaum online, wird die Webseite gehackt

Online-Aufruf: "Deutschland raus aus der NATO!" – Kaum online, wird die Webseite gehackt

Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/Jochen Eckel via www.imago-images.deForderung “Raus aus der NATO – Frieden mit Russland”: Protest gegen die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland und den Stellvertreterkrieg gegen Russland. Friedenskundgebung in Berlin, am 3. Oktober 2024.

Fred Schumacher ist ein deutscher Buchautor, der in Spanien lebt und vor kurzem das Buch “Waffen für die Welt – Rheinmetall und das Geschäft mit dem Krieg” veröffentlicht hat. Schumacher ist neben seiner publizistischen Tätigkeit auch politisch aktiv.

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Passend zu seinem Buch, das sich kritisch mit der Rüstungsindustrie am Beispiel der Firma Rheinmetall beschäftigt, hatte Schumacher Ende 2024 auch eine NATO-kritische Webseite aufgebaut: rausausdernato.com. Wie Schumacher im Interview mit dem Online-Journal Overton-Magazin berichtet, war es am 11. November 2024 so weit. Die Webseite Raus aus der NATO wurde mittags freigeschaltet. Der gleichnamige Aufruf war online. Alles schien gut zu funktionieren und stabil zu laufen, sogar die ersten Unterstützer hatten die Forderung der Internetseite – “Deutschland raus aus der NATO!” – online unterschrieben. Darunter seien auch andere Autoren sowie Filmschaffende gewesen, erläutert Schumacher.

Gehackt

Aber schon nach etwa acht Stunden sei Schluss gewesen. Und zwar seien die Hacker äußerst professionell vorgegangen. Die Namen der Unterzeichner des Aufrufs seien gelöscht worden, auch alle Kommentare. Sogar der Zugang im Backend, dem administrativen Bereich für die Macher der Webseite, sei gesperrt gewesen, sodass sie keinerlei Zugriff auf die Inhalte mehr hatten.

Dass die Internetseite nach so kurzer Dauer gekapert wurde, führt Schumacher darauf zurück, dass Profis am Werke waren – und sich womöglich bereits seit den ersten Schritten zum Aufbau der Webseite an seine Fersen geheftet haben könnten. So hält er es durchaus für möglich, dass die Hacker seit Anfang Oktober, als die Webseiten-Adresse (URL) registriert wurde, an deren Blockierung gearbeitet hätten. Die Profis hätten vermutlich bestimmte Suchwerkzeuge, mit denen sie nach Schlüsselbegriffen wie NATO nicht nur auf Webseiten suchen würden, die bereits online seien, sondern womit sie auch die Adressen durchforsten könnten. Es sei ebenso denkbar, dass Sicherheitslücken der gängigen Programmiersysteme für Webseiten, die Schumacher und sein Team benutzt hatten, von den Hackern ausgenutzt wurden.

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Profis am Werk

Dass es sich um einen besonders schweren Angriff auf seine Webseite gehandelt hat, wird für Schumacher daran deutlich, dass die Hacker sogar Codes in seine Web-Systeme eingefügt hätten, die selbst nach einem Neuaufsetzen der Seite dazu führten, dass diese innerhalb von einer Minute wieder gelöscht wurde. Selbst nach einer “Säuberung” der eigenen Codes habe es höchstens eine Stunde gedauert, bis die neu online geschaltete Webseite wieder angegriffen und blockiert worden sei.

Wer die Hacker sein könnten, lasse sich zwar vermuten, jedoch nicht beweisen.

Allerdings wurde Schumachers indischer Programmierer, mit dem er persönlich bekannt sei und mit dem er seit Jahren zusammenarbeite, eines Tages aus dem Vereinigten Königreich angerufen – erkennbar an der angezeigten Ländervorwahl 0044. Es habe sich ein Mann gemeldet, der behauptete, vom European Security Council zu sein. Der Unbekannte habe den Programmierer zur Rede gestellt und gefragt, ob er denn wisse, woran er arbeite. Der Anrufer habe den Programmierer einzuschüchtern versucht und ihm bedeutet, dass er mit seiner Arbeit an der Webseite “etwas Illegales unterstützen” würde.

Ein neuer Anlauf

Fred Schumacher ist nun dabei, das komplette System seiner Anti-NATO-Webseite neu aufzubauen, ohne auf bekannte Werkzeuge wie WordPress oder Joomla zurückzugreifen. Dabei soll freies Coding in Kombination mit einem sicheren Server verwendet werden. Darüber hinaus müsse für einen dauerhaften Schutz und eine kontinuierliche Abwehr gesorgt werden. Wer Schumacher dabei unterstützen wolle, könne ihn via Facebook unter fred.schumacher1 kontaktieren.

Schumacher verfolgt mit seiner Webseite das Ziel, die Friedensbewegung so stark zu machen, dass Deutschland aus der NATO austritt. Der Austritt sei durch das Statut der NATO gedeckt.

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Nach den Beweggründen befragt, weshalb er sich die Mühe mit dem Aufruf und dieser Internetseite mache, antwortete Schumacher mit einem Zitat von seiner Homepage:

“Die fast siebzig Jahre alte Forderung der Friedensbewegung ist aktueller denn je. Momentan hat mancher den Eindruck, beim Verfassen von Aufrufen zu Aktionen für Abrüstung und Frieden werde von Verantwortlichen taktiert, bis die notwendige Klarheit und Entschlossenheit auf der Strecke bleiben. Hier gehen wir einen anderen Weg. Es gibt genauso viele Gründe für die Unterstützung dieser zentralen Forderung der Friedensbewegung wie es Menschen gibt, die mit ihrer Verwirklichung ihr eigenes Leben und das ihrer Verwandten und Freunde in Europa und der Welt vor einem Atomkrieg retten wollen. Unterstützen Sie diese Forderung durch Ihren Eintrag hier auf der Webseite und schreiben Sie einfach auf, warum sie Ihnen wichtig ist.”

Die gegenwärtige Lage mit dem Krieg in der Ukraine, der von der NATO seit 1998 vorbereitet worden sei, betrachtet Schumacher als “sehr viel gefährlicher als während des gesamten Kalten Krieges”. Die Kriegstreiberei mache ihm Angst.

Quelle

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