International

Politico: EU und Großbritannien bereiten sich auf Handelskrieg mit den USA vor

Politico: EU und Großbritannien bereiten sich auf Handelskrieg mit den USA vor

Quelle: Sputnik © Alexei WitwizkiSymbolbild

Die Europäische Union und Großbritannien haben Gegenmaßnahmen vorbereitet, falls US-Präsident Donald Trump Zölle auf Waren aus europäischen Ländern erhöhen sollte. Dies berichtet Politico unter Bezugnahme auf gut informierte Quellen. In dem Bericht heißt es:

“Obwohl klar ist, dass Europa keinen Konflikt mit den USA möchte, ist es dieses Mal wesentlich besser auf mögliche Spannungen vorbereitet als vor Trumps erster Amtszeit. Brüssel und London über mehrere Monate hinweg Szenarien eines Handelskriegs durchgespielt und für den Ernstfall einen Maßnahmenkatalog erstellt.”

Dennoch hoffen EU- und britische Beamte, dass der neu ins Amt gekommene Trump “den europäischen Exporten keinen Schlag versetzen wird”. Sollte es dennoch dazu kommen, stehe ihnen “ein umfassendes Arsenal an Gegenmaßnahmen zur Verfügung, einschließlich Vergeltungszöllen”. Parallel dazu prüften europäische Führungskräfte, wie sie künftige Verhandlungen mit Trump gestalten und zugleich ihre Bereitschaft zur Unterstützung der Ukraine demonstrieren könnten.

Politico: EU und Großbritannien bereiten sich auf Handelskrieg mit den USA vor

Politico: EU und Großbritannien bereiten sich auf Handelskrieg mit den USA vor

Trump droht der Europäischen Union und China erneut mit Zöllen

Bereits in der Vergangenheit hatte Trump mehrfach auf das Handelsdefizit mit der EU in Höhe von 300 Milliarden US-Dollar hingewiesen und angedeutet, Zölle auf europäische Waren erheben zu wollen. Unmittelbar nach seiner Amtseinführung forderte er die EU auf, mehr Öl und Gas aus den USA zu beziehen, um einer verschärften Zollpolitik zu entgehen. “Entweder wir tun es mit Zöllen, oder sie müssen unser Öl und Gas kaufen”, betonte Trump laut Bloomberg.

In der EU wächst die Sorge, dass Trump zu derselben protektionistischen Politik zurückkehren könnte, wie bereits in seiner ersten Amtszeit. Damals hatte er Importzölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahl und 10 Prozent auf Aluminium aus Europa eingeführt. Die EU reagierte darauf mit eigenen Zöllen von 25 Prozent auf US-amerikanische Produkte wie Harley-Davidson-Motorräder, Levis-Jeans und Bourbon.

Laut der Washington Post könnten die von Trump geplanten Zölle den EU-Staaten erheblichen Schaden zufügen. Die ohnehin durch die Pandemie geschwächten großen europäischen Volkswirtschaften könnten durch diese Maßnahmen weiter belastet werden. Ökonomen warnen, dass ein erneuter Handelskonflikt die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den transatlantischen Partnern zusätzlich belasten könnte.

Auch auf anderen Handelsfronten zeigt Trump einen protektionistischen Kurs. Er kündigte an, Zölle auf Waren aus China um 10 Prozent zu erhöhen und ein Dekret zu unterzeichnen, das 25-prozentige Zölle auf alle Produkte aus Mexiko und Kanada vorsieht. Zudem forderte er von allen NATO-Mitgliedern eine Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben auf 5 Prozent des BIP. Seiner Meinung nach sei dies für alle Mitglieder finanziell machbar.

Politico: EU und Großbritannien bereiten sich auf Handelskrieg mit den USA vor

Politico: EU und Großbritannien bereiten sich auf Handelskrieg mit den USA vor

Selenskij in Davos: Alle Welt blickt nach Washington – Europa ist nur Zuschauer

Großbritannien verfolgt derweil eigene Strategien im Umgang mit den USA. Laut der Zeitung The Telegraph bemüht sich Premierminister Keir Starmer um ein Sonderabkommen mit der neuen US-Regierung, das Großbritannien von der Zahlung der Zölle befreien könnte. Dennoch gibt es auch in Großbritannien Bedenken. Am 16. Januar äußerte der britische Minister für Unternehmen und Handel Jonathan Reynolds in einem Interview mit Sky News Besorgnis über einen möglichen Handelskrieg mit den USA.

Rachel Reeves, die britische Finanzministerin, zeigte sich hingegen optimistisch. Sie erklärte, Großbritannien werde sich weiterhin für den Freihandel einsetzen und sei überzeugt, dass die bestehenden Handelsströme zwischen den beiden Ländern auch unter Trump erhalten blieben.

Quelle

Leave a Reply

Your email address will not be published.

Back to top button