Schweizer Justiz vor dem Kollaps: Bagatellfälle und überlastete Behörden
03.06.2024
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Quelle: Legion-media.ru
In der Schweiz gerät die Justiz zunehmend unter Druck, nicht zuletzt wegen Bagatellfällen, die unnötig Ressourcen binden und das System überlasten. Ein besonders exemplarischer Fall zeigt dies eindrücklich: Zwei Nachbarinnen aus Freiburg stritten sich über acht Tulpen im Wert von 20 Franken, was letztlich vor Gericht endete und die Beschuldigte zu einer Geldstrafe von 100 Franken verurteilte.
Dieser Fall steht symbolisch für die derzeitige Misere der Schweizer Justiz. Der Freiburger Generalstaatsanwalt Fabien Gasser betonte, dass solche Bagatellfälle häufig zur Anklage gebracht werden müssten, obwohl sie nur geringfügige materielle Schäden verursachten. Der bürokratische Aufwand und die dabei investierten Ressourcen könnten in weitaus schwerwiegenderen Fällen effektiver eingesetzt werden.
Im letzten Herbst zeigten Recherchen, dass über 100.000 Fälle anhängig sind und die Staatsanwälte vor dem Burn-out stehen. Dies führte zu einem Weckruf innerhalb der Justizbehörden. Staatsanwälte und Verteidiger, die sich jahrelang gegenseitig für zu lange Verfahren und unnötige Untersuchungshaft verantwortlich machten, rücken nun zusammen, um gemeinsam Lösungen zu finden.