Serbiens Vize-Regierungschef Aleksandar Vulin hat am Rande des Gipfels der BRICS-Gruppe in Kasan der Nachrichtenagentur RIA Nowosti ein Interview gegeben. Mit Blick auf die Besetzung der russischen Stadt Sudscha im Grenzgebiet Kursk durch ukrainische Kämpfer sprach er von einer möglichen Einstellung des Gastransits durch die Ukraine. Die Gasmessstation in Sudscha ist der einzige Einspeisepunkt für russisches Erdgas in das ukrainische Gastransportsystem für den Weitertransport nach Europa. Der Politiker befürchtet, dass der Lieferstopp nicht nur für Serbien, sondern für ganz Europa zu einem Problem werden könnte. Vulin im Wortlaut:
“Wir reden darüber, können aber nichts dagegen tun. Wenn man erwartet, dass die Ukraine auf die Worte Serbiens hören wird, wird das nicht passieren. Ob wir mit einem Anstieg der Gaspreise rechnen? Ja, sicher. Aber glücklicherweise haben wir eine Vereinbarung mit Russland. Wir werden also nicht darunter leiden.”
Laut Vulin sei dies der Vorteil langfristiger Lieferverträge mit Moskau.
Ferner meinte der serbische Vize-Regierungschef, dass der ukrainische Kursk-Angriff ihm vorliegenden Informationen zufolge vor allem darauf abzielte, das Kernkraftwerk in diesem russischen Gebiet einzunehmen. Nicht nur Serbien, jedes Land der Welt sollte sehr beunruhigt sein, wenn es so etwas höre, stellte er fest. Und weiter:
“Und in diesem Moment hätten sie gesagt: Gut, wir haben eine Atombombe auf russischem Boden und wir werden sie einsetzen. Zum Glück für die ganze Welt ist das nicht geschehen.”
“Und ich denke, dass jede Bedrohung, die mit dem Einsatz von Nukleartechnologie für militärische Zwecke verbunden ist, eine sehr schlechte Nachricht für die ganze Welt ist.”