Meinung
Verbotsorgien, Sprachexzesse, moralinsaure Hybris: Die akademische Mittelschicht verhöhnt das Volk
Der TDF-Kritik an den geplanten Transgender-Rechten haben sich weitere Frauenorganisationen und -netzwerke angeschlossen. Wie die bekannte Frauenzeitschrift Emma schreibt, sei aus dem Kampf gegen die Diskriminierung transsexueller Menschen inzwischen eine frauenfeindliche Ideologie geworden, die biologische Fakten leugnet.
Laut dem Netzwerk Radfem Berlin fördere das geplante Gesetz “die Medikalisierung und Verstümmelung gesunder Körperteile von Minderjährigen”, obwohl Statistiken belegten, “dass bis zu 90 % der Fälle von Dysphorie bei Kindern nach der Pubertät verschwinden, ebenso wie die Vorstellung, dass sie im falschen Körper stecken”. Die RadFem-Frauen bringen die Transgender-Diskussion wie folgt auf den Punkt:
“Eine Frau zu sein, ist kein Gefühl und keine ‘juristische Fiktion’.”
“Die von den Parteien SPD, Die Grünen, FDP und Die Linke geforderten Selbstbestimmungsgesetze oder ‘Vielfalt’ richten sich gegen die Freiheit und Unversehrtheit von Frauen und Mädchen und setzen uns größeren Gefahren aus. Männer können niemals Frauen sein und ein Mann, der vorgibt, eine Frau zu sein, ist ein Mann, der die Realität von Frauen neu definiert.”
Als konkrete Folgen dieses Frauenverleugnungsgesetzes könnten Frauenligen im Sport wieder verschwinden, wenn Männer Zugang dazu hätten, so RadFem Berlin. Die Einweisung von Männern in Frauengefängnisse bedeute, dass Frauen in Justizvollzugsanstalten keine Zufluchtsmöglichkeiten vor männlicher Gewalt mehr hätten – was in Berlin schon Realität sei.
Vom Vorwurf der Transfeindlichkeit seien besonders lesbische Frauen betroffen. Zunehmend würden lesbische Frauen von Transfrauen als transphob beschimpft, wenn sie sich auf die sexuellen “Angebote” von Transfrauen nicht einließen.
Angst vor Transfeindlichkeit – Der Streit bei Terre des Femmes spitzt sich zu
Viele Bedenken und Konsequenzen waren schon im verabschiedeten Positionspapier von Terre des Femmes im September 2020 formuliert worden. Doch dann änderte sich zeitnah zum Gesetzesvorschlag der Grünen, zur geschlechtlichen Selbstdeklaration, bei einem Teil des TDF-Vorstands der Standpunkt. Die Vorstandsmehrheit ließ am 17. August auf der TDF-Webseite die Rücknahme der Position verlautbaren:
“Die Mehrheit des TDF-Vorstands distanziert sich von dem Positionspapier ‘Transgender, Selbstbestimmung und Geschlecht’ und weist die Geschäftsführung an, dieses Positionspapier von der Website zu nehmen.”
Ihre Entscheidung begründete die Mehrheit der Vorstandsfrauen damit, dass die Frauenrechtsorganisation sich seit der Veröffentlichung des Positionspapiers mit “heftigsten Vorwürfen” konfrontiert sehe. Inzwischen könnten sie dem Vorwurf der Transfeindlichkeit mit keinem Argument mehr begegnen. Infolge des Positionspapiers würden Bündnisse aufgekündigt und Kampagnen müssten abgebrochen werden.
“Solange das Positionspapier öffentlich ist und nicht transparent zurückgenommen wird, wird dieser Vorwurf bleiben. Dadurch wird unser Auftrag – der Einsatz für Frauenrechte – bis zur Unmöglichkeit erschwert …”
“Selbstbestimmung”: SPD-Kreisverband will Siebenjährigen Geschlechtsänderung erlauben
Zum sich aktuell zuspitzenden Konflikt in der größten deutschen Frauenorganisation kam es, weil zwei der TDF-Vorstandsfrauen, darunter die Unternehmerin Inge Bell, die Distanzierung der von den Mitgliedsfrauen beschlossenen Transgender-Position nicht mittrugen und stattdessen Alarm schlugen. Ein in Auftrag gegebenes Rechtsgutachten bestätigte, dass das Positionspapier des Frauenverbands noch in Kraft sei.
170 Vereinsfrauen beauftragten die Vorständin Inge Bell im August damit, eine Abstimmung für eine zeitnah (im September) durchzuführende außerordentliche Mitfrauenversammlung durchzuführen. Laut Mitteilung von Bell und der Initiative Save Terre des Femmes sei die Abstimmung von der TDF-Geschäftsführung, von Teilen des Vorstands und einigen Berliner Mitarbeiterinnen aktiv verhindert und boykottiert worden:
“Sie boykottieren aktiv und erneut auf rechtswidrige Art und Weise unser Minderheitenbegehren, also unseren Wunsch nach einer raschen Mitfrauenversammlung bei @TDFeV, nach Transparenz, Aufklärung und basisdemokratischem Verhalten. Sie blockieren in großem Umfang Mitfrauen und Unterstützende auf Social Media, löschen kritische Beiträge, diskreditieren treue MitstreiterInnen – darunter auch mich. So schaden sie unserem Verein TERRE DES FEMMES @TDFeV.”
Schließlich habe man durch die gezielte Verhinderung von Stimmabgaben bis zum Ablauf der Abstimmungsfrist am 7. September nur 298 Stimmen für die Durchführung einer außerordentlichen Mitgliederversammlung einsammeln können. Die Quote entsprach 12,5 Prozent von 2.400 Mitfrauen – und erfüllte somit nicht die Satzungsbedingung von 20 Prozent für ein Minderheitenbegehren.
Mittlerweile gehe es beim Streit in der Frauenrechtsorganisation einer Mitteilung auf #saveTDF zufolge beileibe nicht mehr nur um das Positionspapier zu Transgender-Personen oder darum, ob Transgender-Frauen in der Organisation mitmachen dürften,
“sondern um die komplett diktatorische Vorgehensweise, die mit einer ehrlichen, konstruktiv demokratischen Arbeit einer FRAUENrechtsorganisation rein NICHTS mehr zu tun hat”.
Und so erscheint jetzt auch die aktuelle Weigerung, neue Mitgliedsfrauen bei Terre des Femmes aufzunehmen, in einem ganz anderen Licht als dem der verlautbarten Überlastung.
Frauen wollen einzigartig bleiben und setzen sich zur Wehr
Das Bündnis ‘Fairplay für Frauen’ veröffentlichte am 19. September 2022 das Video “Frausein verteidigen! Inge Bell und Eva Engelken reden Klartext” bei YouTube. Darin legen die beiden Frauenrechtlerinnen dar, was für Frauen aktuell auf dem Spiel steht.
Analyse
Der Transhumanismus als menschenverachtende neoliberale Religion
Auf dem neuen Twitter Account #saveTDF engagiert sich Inge Bell gegen die Spaltung und Unterwanderung der renommierten Frauenorganisation. Ihre Mitstreiterin und Juristin Eva Engelken veröffentlichte erst im September das Buch “Trans*innen? Nein, danke! Warum wir Frauen einzigartig sind und bleiben?” Wer sich darin über Hintergründe beim Kampf um Frauenrechte informieren möchte, kann sich dann vielleicht auch Eva Engelkens Erkenntnis anschließen: “Wir Frauen sind kein Kostüm!”
Unterstützenswert wäre auch die Forderung von RadFem Berlin nach Beendigung der Gender-Kult-Propaganda:
“Wir wollen ein Ende der vom massenmedialen Apparat der Gender-Kult-Propaganda geförderten politischen Aktionen, die insbesondere darauf abzielen, Kinder und Jugendliche zu verwirren, indem sie sie zu völlig irreversiblen Veränderungen an ihrem Körper zugunsten von Unternehmen und Lobbys verleiten.”
Kurzfristig wurden parallel zum Parteitag der Grünen für Freitag, den 14. Oktober, ab 14 Uhr und für Samstag, den 15. Oktober, ab 10 Uhr Protestkundgebungen angekündigt – unter dem Motto: “Lasst Frauen sprechen – Wir protestieren gegen die frauenfeindliche Politik der Grünen.” Die Kundgebungen sollen auf dem Platz der Vereinten Nationen in Bonn stattfinden.
Quelle