Swetly (Der Helle) belädt das in einem Waldstreifen versteckte Motorrad. Scharfschütze von Beruf, liefert er auch den Soldaten an der Frontlinie alles Notwendige. “Wasser und Essen werden dorthin mit Drohnen geschickt – so ist es sicherer”, erklärt der Soldat.
Swetlys Ziele sind MG-Besatzungen und Drohnenpiloten, die selten ihre Verstecke verlassen und somit ihre Positionen preisgeben. Manchmal muss er das Gelände stundenlang beobachten, doch gleich der erste Schuss muss treffen. Ausdauer und Geduld sind wichtig. Er muss aber auch mobil bleiben und “Vögelchen” abschießen, die über seinen Kameraden kreisen.
“Erst griffen wir frontal an. Heute umgehen wir sie, vor uns liegen nur Waldstreifen. Uns gegenüber stehen Söldner aus unterschiedlichen Ländern. Am zahlreichsten sind die Polen, es gibt auch Deutsche. Ihre Militärausbilder gehen an die Positionen des ukrainischen Militärs, doch sobald wir sie unter Druck setzen, ziehen sie sich zurück, und die ukrainischen Soldaten bleiben da. Wir stießen auf Gruppen, die nur aus Polen bestehen. Sie haben ihre eigene Uniform und Abzeichen. Es gelang ihnen nicht, zu entkommen, sie liegen immer noch in den Kellern von Maximilianowka”, erzählt Swetly.
Bisher arbeitet der Scharfschütze aus einer Senke, was besonderes Geschick erfordert: “Es ist schwierig, aber ich schaffe es. Man muss oft schnell handeln.”
Mit dem Schleppen von Ausrüstung und Waffen hilft ein Kamerad. Swetly kann vorübergehend nicht viele Lasten tragen und hinkt ein wenig – die Folgen einer Verwundung. Im September 2023 traf eine Drohne den gepanzerten Transporter, der ihn von einer Stellung an eine andere brachte. Der Soldat wurde mehrere Meter in die Höhe und zur Seite geschleudert. Er verlor das Bewusstsein und kam im Krankenhaus zu sich, mit gebrochenem Steißbein und Hüftgelenken. Nach sieben Monaten in Krankenhäusern kehrte er an die Front zurück. Er hätte eine Stelle im Hinterland bekommen können, wollte es aber nicht.