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US-Regierung blockiert Londons Antrag um Einsatz von Storm Shadow durch Kiew

US-Regierung blockiert Londons Antrag um Einsatz von Storm Shadow durch Kiew

© Nicolas Economou/NurPhoto via Getty ImagesMarschflugkörper vom Typ Storm Shadow aus französisch-britischer Produktion

London habe kein offizielles Ersuchen für die Genehmigung von Angriffen der ukrainischen Armee auf Ziele im Inneren Russlands mit britischen Storm Shadow-Raketen an die USA geschickt, berichtete die Zeitung The Telegraph am Sonntag mit Bezugnahme auf namentlich nicht genannte US-Beamten.

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Die britische Regierung habe bereits vor einem Monat den Standpunkt der USA zu diesem Thema erfragt, aber die Antwort sei ausgeblieben, schrieb die Zeitung. Die britische Seite erklärte die Verzögerung mit bürokratischen Verfahren. Ein Vertreter der Biden-Regierung sagte gegenüber The Telegraph, dass Londons Ersuchen nicht als offizieller Antrag formuliert worden sei.

Der neue britische Premierminister Keir Starmer steht erneut unter Druck, die Beschränkungen für den Einsatz von Storm Shadow-Raketen in der Ukraine aufzuheben. Wladimir Selenskij hat wiederholt an die westlichen Verbündeten appelliert, der Ukraine den Einsatz von Langstreckenraketen für Angriffe tief in russisches Territorium zu genehmigen.

Selenskij beklagte, dass die britische Unterstützung für Kiew nachgelassen habe. “Leider hat sich die Situation in letzter Zeit verlangsamt”, sagte er und bezog sich dabei auf die britische Militärhilfe.

Nach seinem Amtsantritt hat Starmer ein Verbot der Konservativen aufrechterhalten, die in Großbritannien hergestellten Storm Shadows für Angriffe auf Ziele tief in Russland einzusetzen, weil dies zu einer Eskalation mit Moskau führen könnte.

Vor kurzem haben vier ehemalige Verteidigungsminister der Konservativen die neue Labour-Regierung aufgefordert, der Ukraine mehr Unterstützung zu leisten. Einige von ihnen hätten sogar gefordert, den ukrainischen Streitkräften den Einsatz von Storm Shadow-Raketen bei der Kursk-Offensive zu erlauben, so die Zeitung.

Selenskij sagte, es sei “entscheidend”, dass Großbritannien, Frankreich und die USA “die Hindernisse beseitigen, die uns daran hindern, die russischen Positionen zu schwächen. Langstreckenfähigkeiten sind die Antwort auf die wichtigsten strategischen Fragen dieses Krieges”, fügte er hinzu.

Der Einsatz von Storm Shadow-Raketen innerhalb Russlands erfordere sowohl die Zustimmung Großbritanniens und Frankreichs, die diese Raketen gemeinsam entwickelt haben, als auch der Vereinigten Staaten. Aber das Weiße Haus dementierte Berichte, laut denen die USA ein Ersuchen Londons um den Einsatz der Raketen durch die Ukraine blockieren würden. Ein Beamter der Biden-Administration erklärte gegenüber The Telegraph, dass kein formeller Antrag gestellt worden sei, der Ukraine den Einsatz der Waffe zu gestatten, obwohl dieser einige in den USA hergestellte Systeme erfordern würde.

Der Berater des ukrainischen Präsidialamts Michail Podoljak erklärte am Samstag gegenüber The Telegraph, dass Storm Shadow-Raketen es der Ukraine auch ermöglichen würden, die russischen Versorgungsketten zu unterbrechen.


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Ein hochrangiger US-Beamter betonte gegenüber der Zeitung, dass 90 Prozent der russischen Kampfjets auf Luftwaffenstützpunkte außerhalb der 560-Kilometer-Reichweite von Storm Shadows verlegt worden seien. “Russland ging davon aus, dass die USA oder andere westliche Länder der Ukraine irgendwann die Erlaubnis erteilen würden, Langstreckenraketen in Russland einzusetzen, und hat die Anpassungen einfach zu diesem Zeitpunkt vorgenommen”, sagte er.

Am Donnerstag erklärte ein Sprecher des Pentagon, die USA seien überzeugt, dass der Einsatz der Raketen zu einer Eskalation führen und eine Reaktion Russlands gegen die westlichen Verbündeten der Ukraine provozieren würde.

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