Die vormalige Grünen-Politikerin Melis Sekmen wechselt nach 13 Jahren ihre Parteizugehörigkeit Richtung CDU, dies als Abgeordnete im Deutschen Bundestag. Sekmen war für Bündnis 90/Die Grünen Obfrau im Wirtschaftsausschuss sowie stellvertretendes Mitglied im Finanzausschuss. Die Politikerin teilte in einem Brief an den Grünen-Kreisverband ihrer Heimatstadt Mannheim mit, dass es zuvor zu einem “langen Abwägungsprozess” gekommen sei. Die Kritik an ihrer Partei laute unter anderem, dass “Menschen für ihre Meinung oder ihre Sorgen nicht in Schubladen gesteckt werden sollten”.
Das Schreiben wird in Auszügen vom lokalen Mannheimer Morgen (MM) zitiert (Bezahlschranke). Zudem erklärt sich die Politikerin in einem kurzen Video auf ihrer Bundestagswebseite. Laut MM-Artikel hätte Sekmen “sich viele Monate vor der Entscheidung gerungen, die Bundestagsfraktion sowie die Partei zu verlassen”. In dem Brief an die ehemaligen Weggefährten heißt es in Auszügen:
“Ich habe festgestellt, dass sich meine Vorstellung darüber, wie und mit welchem Stil Politik gemacht wird, weiterentwickelt hat. Menschen sollten nach ihrem Tun und nicht nach ihrer Herkunft beurteilt werden. Menschen, die mehr arbeiten, sollten am Ende des Tages mehr von ihrer Arbeit haben und besser davon leben können. Dafür brauchen wir eine Debattenkultur, die auch unbequeme Realitäten benennen kann und in dem Menschen für ihre Meinung oder ihre Sorgen nicht in Schubladen gesteckt werden.”