Wie Aschenputtel in Bern: Brigitte Hauser-Süess und ihr Weg an die Spitze
28.12.2024
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Quelle: Legion-media.ru Brigitte Hauser-Süess, persönliche Beraterin von Bundesrätin Viola Amherd, auf einem Schiff in Luzern: 31. Juli 2023
Von Hans-Ueli Läppli
Es gibt Namen, die den meisten Menschen kaum bekannt sind, im Bundeshaus jedoch unüberhörbar hallen. Einer davon ist Brigitte Hauser-Süess. Seit 25 Jahren bewegt sie sich wie ein Schatten durch die Korridore der Macht: diskret, präsent, und dabei stets eine Handbreit vor jeder Öffentlichkeit. Sie ist die “Türsteherin” der Schweizer Politik – und hat sich eine Position erarbeitet, die selbst hart gesottenen Machtpolitikern Respekt abringt.
Doch wie hat es die einstige Schreibmaschinenlehrerin aus dem Wallis geschafft, über ein Vierteljahrhundert das Vertrauen von vier Bundesrätinnen und einem Bundesrat zu gewinnen? Und warum polarisiert ihre Biografie so stark, dass sie sowohl als unermüdliche Wegbereiterin weiblicher Karrieren gefeiert als auch als opportunistische Netzwerkerin kritisiert wird?
Brigitte Hauser-Süess’ Karriere ist nicht nur ein Zeugnis für den gesellschaftlichen Wandel in der Schweiz, sondern auch eine Anleitung, wie man sich trotz Gegenwind an der Spitze hält. Ihr Leben ist ein Lehrstück über Macht – mit allem, was dazugehört: Beharrlichkeit, strategisches Denken und wohldosierten Opportunismus.
Als Tochter eines linken Gewerkschafters im Kanton Luzern wuchs sie mit einem klaren Leitmotiv auf:
“Wer etwas verändern will, muss sich engagieren.”
Dieses Prinzip trug sie später in die Politik, wo sie zunächst als Quotenfrau in der Walliser CVP Karriere machte. Ihre Rolle als Ersatzfrau im kantonalen Parlament mag auf den ersten Blick unscheinbar wirken, doch Hauser-Süess war stets bereit, Verantwortung zu übernehmen – eine Haltung, die sich durch ihre gesamte Karriere ziehen sollte.